Bei einer defekten Zylinderkopfdichtung wird es für den Motor schnell kritisch. Denn je nach Art des Schadens kann entweder die Kühlung oder die Schmierung des Motors beeinträchtig sein. In einigen Fällen auch beides. Beim Verdacht einer kaputten Zylinderkopfdichtung sollte das Auto daher schnell in einer Werkstatt vorgeführt werden. Der Wechsel der Zylinderkopfdichtung ist zwar teuer – auf der Werkstattrechnung steht im günstigsten Fall ein hoher, dreistelliger Betrag. Doch wer den Defekt ignoriert, riskiert einen kapitalen Motorschaden.
Symptone für eine defekte Zylinderkopfdichtung
Es gibt zahlreiche Symptome, die auf einen Defekt der Zylinderkopfdichtung hinweisen können. Ein typisches Anzeichen sind Ölrückstände im Wasser des Kühlkreislaufes. Ebenso kann Kühlwasser in den Ölkreislauf gelangen. In beiden Fällen dauert der Check nur wenige Sekunden: Motorhaube öffnen und den Deckel des jeweiligen Ausgleichsbehälters abschrauben. Befindet sich Kühlwasser im Öl, legt sich heller Schaum auf der Innenseite des Deckels ab. Häufig lassen sich auch Wassertropfen auf dem Ölpeilstab erkennen. Zu einer ähnlichen Schaumbildung kann es auch im Kühlwasserbehälter kommen. Die Ölrückstände lassen sich auch anhand von braunen Schlieren ausmachen, die durch den Ausgleichsbehälter wabern.
Die Anzeichen einer kaputten Zylinderkopfdichtung:
- Ölrückstände im Kühlkreislauf (gelegentlich Schaum im Kühlwasserbehälter)
- Kühlwasser im Ölkreislauf (Schaum im Ölbehälter)
- Verfärbung der Auspuffgase
- Schlechter Motorlauf
- Kühlmitteltemperaturanzeige im roten Bereich
- Feuchtigkeit am Motorblock
Ursachen für eine defekte Zylinderkopfdichtung
Grundsätzlich sind Zylinderkopfdichtungen keine sogenannten Verschleißteile und sollten ein Autoleben lang halten. In den meisten Fällen versagt die Zylinderkopfdichtung aufgrund von zu hoher thermischer Belastung. Diese kann zum Beispiel durch eine defekte Wasserpumpe oder einen Defekt am Thermostat, beziehungsweise am Ventilator hervorgerufen werden. Zu niedriger Kühlmittelstand, falsches Frostschutzmittel sowie Kühlerdichtmittel können ebenfalls eine Überhitzung hervorrufen. Lange Standzeiten schaden der Zylinderkopfdichtung ebenso. Aber auch eine unsachgemäße Montage der Zylinderkopfdichtung, wenn beispielsweise die Auflageflächen am Motorblock beziehungsweise am Zylinderkopf nicht planmäßig geschliffen werden. Gleiches gilt für ein falsches Drehmoment beim Einschrauben der Zylinderkopfschrauben. Selbst eine rabiate Fahrweise kann durch Überhitzung des Motors zum Durchbrennen der Zylinderkopfdichtung führen.
Was sollte ich tun, wenn die Zylinderkopfdichtung defekt ist?
Die Antwort auf diese Frage fällt denkbar einfach: Auf gar keinen Fall solltest du das Auto weiterhin in Betrieb belassen – das Fahrzeug ist mit einer defekten Zylinderkopfdichtung ein Fall für die Fachwerkstatt. Auch bei einem gerissenen Zahnriemen kann nur noch der Fachbetrieb helfen.
Neben der Dichtung selbst müssen bei der Reparatur nämlich auch die Zündkerzen, die Ansaugbrücke und gegebenenfalls auch der Zahnriemen entfernt werden. Bei der Zylinderkopfdichtung handelt es sich nämlich nicht um ein Verschleißteil, das gut zu erreichen wäre – sie ist eigentlich für ein gesamtes Autoleben konzipiert.